Lebensraum Schule
Schule als Lebensraum zu begreifen bedeutet, unsere Schule so zu gestalten, dass sich alle in ihr wohl fühlen können. Dieser gemeinsame Anspruch auf Wohlbefinden wirkt sich leistungsfördernd aus. Er äußert sich vor allem in der täglichen Umsetzung vieler einzelner Überlegungen und Beschlüsse.
Die Gestaltung der Schule soll ästhetischen Kriterien genügen und Umweltgesichtspunkte berücksichtigen. Lerngruppen und Mitwirkungsgremien sollen sich über die konkrete Ausformung verständigen. Nach Abschluss verschiedener baulicher Maßnahmen soll zeitnah ein Farbkonzept umgesetzt werden, um die Atmosphäre in der Schule so zu gestalten, dass die architektonischen Prinzipien des Schulbaus der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts integriert werden.
Pädagogische Erwägungen sollen nach Möglichkeit immer Vorrang vor organisatorischen oder formaljuristischen Überlegungen haben. Die Kontinuität des Einsatzes der Lehrer, die in einer Klasse unterrichten (Klassen 5 und 6 sowie 7 bis 9 als pädagogische Einheiten), und die Betonung der pädagogischen Aufgaben von Klassenlehrern, Co-Klassenlehrern und Tutoren sollen helfen, Vertrauen zwischen Schülern und Lehrern zu bilden und einen integrativen Gruppenprozess in den Lerngruppen zu fördern. Unterstützt wird dies durch das Raumkonzept der Schule. Die Schülerinnen der Erprobungsstufe verfügen über eine eigene Etage mit speziell ausgestatteten Räumen. Hinzu kommen Klassenpaten. Schülerinnen und Schüler älterer Jahrgänge beteiligen sich außerdem an der Übermittagsbetreuung, dem Projekt „Schüler helfen Schülern“ bzw. „Schüler fördern Schüler“ und arbeiten als Sporthelfer oder Schulsanitäter.
Dazu gehört auch das Fahrtenprogramm, dessen Schwerpunkt neben Tagesexkursionen die mehrtägigen Klassenfahrten sind: in der Jahrgangsstufe 6 nach Wilnsdorf im Siegerland mit sozial-integrativem Schwerpunkt, die England-Fahrt in Jahrgangsstufe 8, die Schulskifahrt in der Jahrgangsstufe 9 nach Kals am Großglockner in Osttirol (entsprechend qualifizierte Lehrkräfte der Schule unterrichten die Schülerinnen und Schüler im Skifahren). Fächerübergreifendes Projektlernen steht bei der Fahrt in die Bundeshauptstadt Berlin in der Einführungsphase sowie den Kursfahrten zu Beginn des zweiten Jahres der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe im Mittelpunkt.
Außerunterrichtliche Angebote fördern besondere Neigungen und Befähigungen. Das Angebot ist wesentlich von der Zusammensetzung des Kollegiums, der Bereitschaft und den Möglichkeiten einzelner Lehrkräfte und den Ressourcen außerschulischer Partner abhängig.
Regelmäßig bestehen Angebote in Form von Arbeitsgemeinschaften in den Bereichen Kunst, Musik und Sport. Hinzu kommt die Teilnahme an Schülerwettbewerben (z.B. Känguru-Wettbewerb in Mathematik, verschiedene Wettbewerbe in den Fremdsprachen, den Naturwissenschaften und der Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung in den Gesellschaftswissenschaften). Medienerziehung sowie die Einbindung moderner Technologien innerhalb und außerhalb des Unterrichts spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Hier gilt es nach Abschluss von Baumaßnahmen ein Konzept zu erarbeiten, das den Anforderungen der Zeit gerecht wird. Gegenwärtig gibt es Projekttage in Zusammenarbeit mit dem Kommissariat Verbeugung der Polizeiinspektion Iserlohn sowie verschiedene Projekte im Sprach-, Politik- und Religionsunterricht, ebenfalls mit externen Partnern.
Im ersten Halbjahr der Jahrgangsstufe 9 wird als ein Element der MOL-Kurse ein Kurs Rechtskunde angeboten, der durch eine Rechtsanwältin geleitet wird. Themen aus dem Lebens- und Interessenbereich der Schülerinnen und Schüler werden ergänzt durch das Pflichtthema „Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit“. Im Verlauf des Kurses wird auch das Amtsgericht Iserlohn besucht, um Gerichtsverhandlungen zu beobachten.
Durch die regelmäßige Ausbildung von Sporthelfern an unserer Schule werden Schülerinnen und Schüler befähigt, Aufgaben bei der Planung, Mitgestaltung und Leitung von außer-unterrichtlichen Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten zu übernehmen. Die Ausbildung erfolgt durch Kolleginnen und Kollegen unserer Schule in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund und qualifiziert auch zu unterstützenden Tätigkeiten in Sportvereinen.
Die pädagogische Übermittagbetreuung besteht aktuell aus kleineren Arbeitsgemeinschaften, Sport- und Spielangeboten zur Förderung von Kreativität, Bewegung und Entspannung, dem Förderangebot Schüler helfen Schülern sowie gemeinsamem Mittagessen in der Mensa.
Zu den Angeboten der Schule gehören neben den Mensaräumen und der Cafeteria mehrere Aufenthaltsbereiche (u.a. Oberstufenraum, Stillarbeitsraum, Ruheraum, Buchclub).
Feiern zu unterschiedlichen Anlässen prägen das Schulleben (z.B. Aufnahme der neuen Fünftklässler, Jahrgangsstufenfeste, Abiturentlassfeier, Schulgottesdienste zur Einschulung, Entlassung sowie vor der Weihnachtsferien, Verabschiedungen, Ehrungen).
Die Schülerschaft wird nicht nur durch die Zusammenarbeit von Schülervertretung (SV) und SV-Lehrern als verantwortlicher und verständiger Partner ernst genommen. Dafür stehen auch das Projekt „Streitschlichtung“, der Schulsanitätsdienst sowie die Sporthelfer. Allgemeine Verhaltensregeln ersetzen seit langer Zeit Ge- und Verbotskataloge. Sie lassen Schülern Freiräume und geben ihnen die Möglichkeit, soziales Handeln einzuüben.
Durch die Entwicklung einer Gesprächskultur sollen offene Gespräche, die angemessene Formen von Kritik notwendig einschließen, zwischen und mit allen möglich sein. Jeder bemüht sich dabei um die notwendige Geduld, um gegenseitige Rücksichtnahme und partnerschaftliches Verhalten. Die von der Schülerschaft verantwortete Streitschlichtung dient diesem Ziel in besonderer Weise.
Ausführliche Beratung von Eltern und Schülerschaft durch Fachbereichskoordinatoren, Oberstufenkoordinator sowie Klassen- und Stufenleitungen ist unser besonderes Anliegen. Die Schullaufbahnberatung soll möglichst große Transparenz der schwierigen Vorschriften erzielen und dem individuellen Informationsbedürfnis gerecht werden. Das Kollegium ist bemüht, auch in schwierigen Erziehungs-, Entwicklungs- und Lebenssituationen Rat zu geben, wenn dieser gesucht wird. Dies erfolgt mit der nötigen Achtsamkeit bezogen auf die Kompetenzen und Fähigkeiten der Lehrkräfte. Von den zwei Beratungslehrern wird in entsprechenden Fällen der Kontakt zu Beratungsstellen der Stadt Iserlohn geknüpft, da es keine sozialpädagogische bzw. psychologische Fachkraft an der Schule gibt. Eine offene und vertrauensvolle Gesprächskultur ist die Basis einer angemessenen pädagogischen Arbeit in diesem Feld.
Eltern und Schüler haben vielfältige Möglichkeiten, aktiv das Schulleben mitzugestalten. Deshalb werden Elternpflegschaft und SV formell und informell an Entscheidungsprozessen frühzeitig beteiligt. Ihre Arbeit in den Mitwirkungsgremien dient dabei lediglich als Basis. Sie bilden darüber hinaus eigenständige Arbeitsgruppen und übernehmen Verantwortung für die Gestaltung des Schullebens. Charity-Aktionen und Projektwochen stehen in besonderer Weise für innerschulisches und bürgergesellschaftliches Engagement der Eltern- und Schülerschaft.
Alle Mitwirkungsgremien diskutieren das bestehende schulische Angebot und Vorschläge zu seiner Veränderung bzw. Erweiterung intensiv. Dazu gehören auch externe und interne Evaluationen. Alles wird einer kritischen Reflexion unterzogen, also auch das Leitbild und das Schulprogramm selbst.