In was für einer Welt wollen wir leben?

Generalinspekteur der Bundeswehr „mal wieder“ an seinem Gymnasium Letmathe

„Was sind schon 40 Jahre?“ Diese Frage stellte am Dienstag ein prominenter Ex-Schüler unserer Schule, der 1984 in Letmathe sein Abitur gemacht hat. Zwar kommen des Öfteren ehemalige Absolventen an unsere Schule, die wenigsten aber mit eigenem Stab, zwei Limousinen und nach intensiver Vorbereitung. Daher war es schon ein besonderer Tag, als Carsten Breuer, inzwischen Generalinspekteur der Bundeswehr, uns am Dienstag mit seiner Frau Katrin einen Besuch abstattete, um sich seine alte Schule anzusehen und mit unseren Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen.

Beim Rundgang durch seine ehemalige Wirkungsstätte wurde Carsten Breuer von der stellvertretenden Schulleiterin Annette Hagebölling und Mittelstufenkoordinator Mirko Manzke begleitet, die den „Ex-Schüler“ durch die Schule führten; Schulleiter Tobias Hommel war leider verhindert, ließ sich aber zum Vortrag und dem Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern extra online dazuschalten. An den Physikraum hatte Carsten Breuer – mit Physik-LK im Abitur – ebenso lebhafte Erinnerungen wie an die Musikstunden oder die Klausuren, die auch er in der Aula geschrieben hat. Aber in lockerer Atmosphäre tauschte sich die Runde nicht nur über vergangene (Schul-)Zeiten aus; als studierter Pädagoge zeigte sich Carsten Breuer sehr interessiert an den aktuellen Lehr- und Lernmethoden und deren Umsetzung in der Schule. Zudem wusste er selbst einiges über die Möglichkeiten von KI-gestütztem Lernen zu erzählen, das auch in seinem Berufsfeld eine Rolle spielt.

Anschließend gab es einen Vortrag des Generalinspekteurs vor den Schülerinnen und Schülern der Jgst. 10, der Q1 und der Q2 in der Aula. Ranghöchster Soldat, Berater der Bundesregierung, Leiter des Corona-Krisenstabs – es gab genügend Themen, zu denen Carsten Breuer etwas sagen und zu denen ihn die Schülerinnen und Schüler befragen konnte/n. In seinem Vortrag berichtete er zunächst über seine Schulzeit und man merkte schon, dass hier das geflügelte Wort „one of us is back“ durchaus passte, denn unser Ex-Schüler wusste noch sehr gut, wie es in Klausuren in der Aula zugeht („Ich hab meistens da oben gesessen.“). Carsten Breuer schilderte dann seinen Karriereweg, für den er sich nach dem Abitur bewusst entscheiden habe, ohne jedoch zu ahnen, in welche Position ihn diese Entscheidung einmal bringen würde. Er habe es aber als positiv und sehr bereichernd empfunden, dass man ihm schon früh Verantwortung übertragen habe. Seine Botschaft an die Schülerinnen und Schüler lautete denn auch sinngemäß: Nehmt Verantwortung an, nutzt Engagement, um euren Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Ein Appell, der bei den Zuhörerinnen und Zuhörern gut ankam. Darüber hinaus gab es viele Fragen, die Carsten Breuer vom Publikum gestellt wurden, etwa zum Krieg in der Ukraine, zum Konflikt um den Gazastreifen oder zur Rolle der Bundeswehr, und alle beantwortete er ausführlich und manchmal mit konkreten Beispielen aus seiner Erfahrung.

Für die Schülerinnen und Schüler war es ein durchweg positives Erlebnis, mit einem so hochkarätigen Gesprächspartner Themen zu diskutieren, die man sonst eher aus Nachrichtenformaten kennt, und als Gesprächspartner dabei vollkommen ernst genommen zu werden. Und auch Carsten Breuer zeigte sich am Ende seines Besuchs und nach vielen Selfies mit unseren Schülerinnen und Schülern erfreut und vielleicht ein wenig gerührt, dass ihn „seine alte Schule“ auch nach 40 Jahren nicht vergessen hat.