Gymnasium bildet Rettungsschwimmer aus

Kooperation mit der DLRG trägt erste Früchte - fünf erfolgreiche Prüfungen.

Wer über 40 ist, kennt sie in der US-Variante durch Baywatch mit Pamela Anderson und David Hasselhoff, Rettungsschwimmer. In Deutschland sind sie aktuell Mangelware, was die hohe Zahl aktuell nicht beaufsichtigter Badeplätze und reduzierte Öffnungszeiten von Schwimmbädern zeigen. Das Gymnasium Letmathe leistet seit Schuljahresbeginn einen Beitrag dazu, das wieder zu ändern. Unmittelbar nach den Herbstferien absolvierten fünf Schülerinnen und Schüler erfolgreich die Prüfung zum Rettungsschwimmer. Drei streben nun sogar das goldene Abzeichen an. 

„Wir haben in Iserlohn viele Schwimmflächen. Da bietet es sich förmlich an, diese tollen Möglichkeiten, um die uns die Einwohner anderer Städte sicher beneiden, optimal zu nutzen“, meint Schulleiter Tobias Hommel. „Ich war deshalb überglücklich als ein ehemaliger Schüler und eine Lehramtsstudentin, die bei uns ein Praktikum absolviert hat, mir die Projektidee Rettungsschwimmer präsentierten und wir die Sache sehr rasch realisieren konnten.“  

Das Duo sind Julia Michalski (23) und Frederik Otterstein (23). Michalski studiert die Fächer Spanisch und Sport für das Lehramt an Gymnasien und das Schwimmen ist dabei ihre Schwerpunktsportart. 2007 stieg sie selbst ins Thema Rettungsschwimmen ein und darf seit 2021 die Ausbildung betreuen. „Ich finde es gut, dass die Jugendlichen nicht nur eine Jobmöglichkeit haben, sondern auch etwas für die Allgemeinheit leisten“, sagt die Iserlohnerin. Otterstein studiert die Fächer Deutsch und Sozialwissenschaften und ist in das Thema Rettungsschwimmen eingestiegen, um mit seinem Zertifikat bei Fahrten von Jugendgruppen der im Team der Begleitpersonen zu sein, der durch den sogenannten Rettungsschein überhaupt erst das Baden in öffentlichen Gewässern ermöglicht. „Neben dem Blick auf Strände und Schwimmbäder hat 2021 das Hochwasser im Lennetal gezeigt, wie wichtig es ist, dass es ausgebildete Wasserretter gibt“, ergänzt Otterstein, dessen sportliches Steckenpferd der Fußball ist, die Jugendabteilung des ASSV Letmathe seine sportliche Heimat.  

Von den fünf neuen Rettungsschwimmern - Marit Schumacher, Paula Golla, Christian Schnaekel, Julian und Lucas Schröder - können sich einige auch vorstellen, in den Ferien Zeit als Rettungsschwimmer auf der Aussichtskanzel einer DLRG-Station an einem Strand zu verbringen, Urlaub und Ferienjob miteinander zu verbinden. „Wir fahren als Familie in jedem Jahr an die Nordsee, haben die Arbeit der Rettungsschwimmer verfolgt und uns schon vor einiger Zeit darüber informiert, wie man Rettungsschwimmer werden kann“, machen Julian und Lucas Schröder deutlich, dass die Schule mit dem Projekt eine für sie ideale Idee hatte. 

Die DLRG unterstützte die Idee von Julia Michalski und Frederik Otterstein sehr gerne. „Ich würde mich freuen, wenn das Engagement der Schule sich länger fortsetzt und das Interesse der Jugendlichen dazu beitragen kann, den Mangel an Rettungsschwimmern für die Badeplätze in der Region zu mindern“, sagt Sven Zittlau von der DLRG Letmathe. Seit Anfang November läuft nun der zweite Ausbildungsdurchgang. Prüfer Chris Köchig begeisterte die hohe Motivation der Jugendlichen und die exzellente Prüfungsvorbereitung durch die zwei Studierenden. Er wies die erfolgreichen Prüflinge auch darauf hin, dass die Prüfung auch eine Einstellungsvoraussetzung für den Polizeidienst ist und der Einstieg in weitergehende Ausbildungen rund um Rettungsdienste im und am Wasser. Die Ausbildung dazu, aber auch zum Erwerb anderer Schwimmabzeichen bietet die DLRG Letmathe im Aquamathe an, am Dienstag ab 18.30 Uhr für die grundständigen Schwimmabzeichen. Weitere Informationen liefert www.letmathe.dlrg.de.